„MIR IST ES EGAL, WENN WIR ALS BARBAREN IN DIE GESCHICHTE EINGEHEN.“

EIN FILM VON RADU JUDE

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Rumänien/Bulgarien/Deutschland/Frankreich/Tschechische Republik 2018, 139 Min., deutsche Fassung und rumänische OmU-Fassung. Regie, Drehbuch: Radu Jude, Kamera: Marius Panduru, Schnitt: Catalin Cristuiu, Historische Beratung: Adrian Cioflanca, Regieassistenz: Cristina Iliescu, Maske: Petva Simeonova, Haarstyling: Domnica Bodogan, Kostüme Supervisor: Cireica Cuciuc, Kostüme und Szenenbild: Iuliana Vilsan, Ton: Jean Umanski, Mischung: Cristinel Irli, Ton: Dana Bunescu, Produzentin: Ada Solomon, KoproduzentInnen: Jirí Konecn, Serge Lalou, Claire Dornoy, Rossitsa Valkanova, Jonas Dornbach, Janine Jackowski, Maren Ade, Associate Producer: Holger Stern. Mit: Ioana Iacob, Alexandru Dabija, Alex Bogdan, Ilinca Manolache, Erban Pavlu, Ion Rizea, Claudia Ieremia, Bogdan Cotle, Liliana Ghia, Ion Arcudeanu, Mihai Niculescu, Gabriel Spahiu, Eduard Cîrlan, Larisa Cruneanu, Tudorel Filimon, Rare Hontzu, Ilinca Harnu, Andrea Tokai, Dana Bunescu, Sofia Nicolaescu, Luca Tudor, Gheorghe Mezei, Raducu Dumitru.

Die junge Regisseurin Mariana Marin plant eine groß angelegte, radikale Theateraufführung zu Rumäniens Beteiligung am Holocaust. Unter General Antonescu wurde der massive Antisemitismus in der rumänischen Gesellschaft zur offiziellen Vernichtungspolitik erklärt, seine Rolle und die seiner Regierung im Zweiten Weltkrieg wird aber bis heute glorifiziert. Vom damaligen Massenmord will niemand mehr etwas wissen. Mit einem Reenactment der damaligen Ereignisse soll das Theaterstück das Publikum aufrütteln, doch bereits vor der Premiere zeigen sich zahlreiche Probleme: es gibt Unmut unter den Komparsen, ein Abgesandter der Stadtregierung möchte das Stück zensieren und auch in Marianas Privatleben läuft nicht alles glatt. Die als Weckruf konzipierte Performance gerät Schritt für Schritt zur Farce…

Nachstellung militärgeschichtlicher Ereignisse – Hannah Arendt – Show – 1941, „das Jahr, das immer wiederkehrt“, aus der Perspektive des Jahres 2018 – Zitate – Schusswaffen – Archivmaterial – das Massaker von Odessa – 16 mm und Video – Militärhistorisches Museum – Negationismus – Videomapping – Burleske – Dialoge – Fanfare – Isaac Babel – fragmentierte Erzählung – Wenn die Soldaten durch die Stadt marschieren – Trivialisierung durch Vergleich – Drehbuch von Marschall Antonescu – Feuer – Regie Radu Jude – mit Ioana Iacob, Alexandru Dabija, Alex Bogdan – Kasernenwitze – normale Leute – nunca más! – gegenwärtige Vergangenheit, vergangene Gegenwart.

Radu Judes neuer Spielfilm findet einen ganz eigenen Ton für ein schwieriges Thema: die selektive Erinnerungspolitik im heutigen Europa. Zwischen Realität und Fiktion, zwischen dem Blick in moralische Abgründe und einer ironischen Leichtigkeit gelingt ihm eine facettenreiche Reflexion über Geschichtsvergessenheit. Ein Film, der auch das Scheitern von politischer Kunst thematisiert – und dabei als politisches Kunstwerk brilliert.

Festivals und Auszeichnungen:

  • Karlovy Vary International Film Festival 2018 – Grand Prix Crystal Globe
    Karlovy Vary International Film Festival 2018 – Europa Cinemas Label Award
  • Toronto International Film Festival 2018
  • Filmfest Hamburg 2018
  • Mostra Sao Paulo International Film Festival 2018
  • BFI London Film Festival 2018
  • Viennale 2018

Pressestimmen:

  • „Eine vielschichtige Parabel über Wahrheit und Täuschung mit viel Witz, ohne je den ernsten Hintergrund des Themas zu verraten.“ Süddeutsche Zeitung
  • „Jude zelebriert sein Kino hier mit einer schwebenden Wucht, die nichts mit bemühter Intellektualität zu tun hat.“ Jugend ohne Film
  • „Dialogreich, mutig strukturiert und stark gespielt.“ TV Movie
  • „Radu Jude nähert sich einem potenziell schweren Thema mit seinem üblichen ironischen Humor und seinem scharfen Auge für fehlerhafte, fehlbare Menschen.“ Hollywood Reporter
  • „Eine schillernd dialektische und gewagte Komödie, die Vergangenheit und Gegenwart gekonnt zusammenbringt und uns immer wieder herausfordert, uns den unangenehmeren Aspekten unserer Geschichte zu stellen.“ Screen International